Buchmesse-Report, Teil I

Mittwoch, 14.10.2015

8.30 Uhr: Der Fernbus nach Frankfurt verlässt beinahe pünktlich den ZOB in Berlin. Er ist nur zu drei Vierteln besetzt, wir bekommen einen Platz in der zweiten Reihe und haben zwar keine eigene Steckdose, dafür aber genügend Beinfreiheit.

9.30 Uhr: Was sind das für komische Schlieren auf der Windschutzscheibe?

9.45 Uhr: Was sind das für weiße Tupfen auf den Wiesen rechts und links? Blühen da noch ein paar Herbstblumen?

10.15 Uhr: Oh. Dein Ernst, Petrus? An meinem Geburtstag?! Ich nehm das ziemlich persönlich.



15.20 Uhr: Die Ankunft in Frankfurt ist nahezu termingerecht, und hier liegt auch zum Glück nichts Weißes mehr herum. Ich werfe mich auf dem Bahnhofsklo in Businessschale, putze mir die Zähne, deponiere meine Reisetasche im Schließfach und fahre zur Messehalle.



16.00 Uhr: Es ist vergleichweise leer auf der Messe, teils wegen der vorgerückten Stunde, teils weil sie heute nur für Fachbesucher geöffnet ist. So lässt es sich gut aushalten.



Am Stand von Harper Collins treffe ich die Berliner AJUM-Vorsitzende und Autorenkollegin Tania Krätschmar, gleich neben ihr stehen meine Agentin Anna Mechler und deren Kollegin Alexandra Link. Es wird Wein herumgereicht. Kaum habe ich den Stand verlassen, treffe ich meine Kollegin Desirée Simeg, die wie ich als freie Lektorin arbeitet.

Gemeinsam gehen wir zur Happy Hour der Münchner Verlagsgruppe, treffen dort die Lektoren Michael Wurster, Georg Hodolitsch und den Autor Kishor Sridhar, dessen erstes MVG-Buch ich seinerzeit lektoriert habe. Hier gibt es herrlich kaltes Bier und Laugenbrezel.

Desirée und ich wandern weiter in Halle 4 zum Stand des Campus Verlags, der seinerseits zur Happy Hour mit Wein und Häppchen lockt.



Wiedersehen mit der Campus-Lektorin Stephanie Walter, bei der wir beide übernachten dürfen. Weiteres lustiges Geplauder mit Verlegern, Vertrieblern und Kollegen.

21.00 Uhr: Ich bin pünktlich am Römer. Nette Gegend!



Es ist klirrend kalt und nieselt. Vor dem Schirn-Café frösteln bereits die ersten Gäste. Zur Rowohlt-Messefeier wird man nur mit der erforderlichen Eintrittskarte vorgelassen, so ähnlich wie im Berghain, nur dass die Türsteher anders aussehen. Wir erhalten einen Stempel, geben die Jacken an der Garderobe ab und wärmen uns mit Sekt auf.

22.30 Uhr: Gute 600 Personen sind der Einladung gefolgt - eindeutig zu viele für diese Location. Obwohl das Bar- und das Servicepersonal sein Äußerstes gibt, kommt es hier zu Sardinenerfahrungen. Die Kommunikation ist nicht nur durch die schallverstärkende Akustik gehemmt, sondern scheitert auch ein bisschen an der mangelnden Gesprächsbereitschaft vieler Gäste. Man hat so seine Grüppchen, die kennt man, das soll genügen.


Aber eins muss man sagen: Das Bier ist wirklich mit Bedacht ausgewählt!



Als wir kurz nach eins aus dem Schirn-Café schwanken, liegt Frankfurt bereits im Tiefschlaf. Es ist kein Mensch mehr unterwegs, U- und S-Bahnen haben den Betrieb eingestellt, und ich weiß nicht so recht, wie ich jetzt noch zu Steffi nach Neu-Isenburg kommen soll, bin aber dankbar, dass wenigstens noch nicht alle Lampen ausgeschaltet wurden.




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